Atomic Essay 30 Texte in 30 Tagen Challenge (canva.com)

30 Texte in 30 Tagen: Eine Atomic Essay Challenge

Im November 2023 leitete mir eine Freundin einen Newsletter weiter. Den Newsletter-Newsletter. Brigitte Alice versendet immer freitags Tipps und Tricks für das Schreiben von Newslettern an ihre Abonnent:innen. In der Ausgabe ging es darum eine persönliche Verbindung zu den Leser:innen aufzubauen. Ich war begeistert vom Aufbau und Inhalt und abonnierte den Newsletter. In der nächsten Folge ging es um „Atomic Newsletter“.

Die Idee gefiel mir sofort und ich wusste, wie ich das für mich umsetzen wollte. Ich kreierte meinen „Atomic Podcasting“- Newsletter. Tägliche Inspiration für Podcaster und solche die es werden wollen. Am 01. Januar startete ich mit Folge 0. (Hier kannst du meinen täglichen Newsletter abonnieren.)

Der Inhalt passt auf einen Screenshot und der Text ist nicht länger als 250 Wörter – insgesamt. Die Idee die Brigitte Alice weitergetragen hatte, stammte von Jamie Northrup, der das Konzept mit seinem minimalisten Newsletter „Minimal Hustler“ umsetzt. Jamie wiederum hatte sich von Dickie Bush und dessen Schreibkonzept Atomic Essays motivieren lassen. Ich übersetze mal frei:

„Es handelt sich um einen Essay mit 250 Wörtern und einer einzigen Idee, der in einem visuellen Screenshot veröffentlicht wird. Es war Dickies Lösung für das Bedürfnis, “etwas zu schreiben, das länger als ein Twitter-Thread, aber kürzer als ein Blogbeitrag ist”.“

Dickie Bush und Nicolas Cole sind die Gründer vom Schreibkonzept Ship 30 for 30.
Dickie Bush über Atomic Essays auf Twitter.
Dickie Bush über Atomic Essays auf Twitter

Täglich schreiben und veröffentlichen: 30 Texte in 30 Tagen

Ich blogge seit 2017 und schreibe journalistisch seit meinem Studium 2020. Fast täglich schreibe ich E-Mails, Anleitungen, Newsletter, Social Media Posts oder Berichte über die kommunale Politik und so weiter. Seit 2022 schreibe ich einmal im Jahr einen Jahresrückblick. Schreiben ist wie ein Muskel und der muss bekanntlich trainiert werden. Ich liebe das Schreiben und könnte es täglich acht Stunden tun, wenn ich damit Geld verdienen könnte.

Bisher schreibe ich überwiegend über Dinge. Ich erkläre zum Beispiel, wie du podcasten kannst oder Social Media für dich nutzt. Oder auch wie du dein digitales Erbe organisierst, über Reisen und Rezensionen über Bücher, die ich gelesen habe.

Ein Essay hab ich noch nicht geschrieben. Und täglich veröffentlicht auf meinem Blog habe ich auch noch nie. Eine Challenge der ich mich in diesem Jahr stellen will! Mein nächster Gedanke war, warum sollte ich das alleine tun? Vielleicht finden sich ja ein paar verrückte Schreibsüchtige, die mitmachen wollen?

Wie siehts aus: 30 Texte in 30 Tagen, bist du dabei?

Was ist ein Essay?

Wikipedia definiert Essay so:

„Der bzw. das Essay (Plural: Essays) oder Essai ist eine Abhandlung, in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Themen betrachtet werden, und zwar in einer Form, die in der Hauptsache noch ein Sachtext ist, aber auch rhetorisch überzeugend und unterhaltsam sein will. Im Mittelpunkt steht oft die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit einem Thema. Die Formalität des Essays ist dabei nicht auf die Kriterien wissenschaftlicher Methodik angewiesen, sondern beruht primär auf subjektiven Erfahrungen und Urteilen des Autors (Essayist) über die zu behandelnde Thematik.“

Oft wird der Essay als „Die Erörterung“ definiert. Die kennen wir aus dem Deutschunterricht – und sie sind wenig beliebt. Zumindest war es das bei mir.

Übersetzt hat „Essay“ oder „essay“ mehrere Bedeutungen. Als Substantiv bedeutet es „Aufsatz“, „Abhandlung“ oder „Versuch“ und als Verb „versuchen“.

Peter Linden schreibt in der Journalisten-Werkstatt „Der Essay“:

„Vom Wert des Zweifelns: Viele Ereignisse lassen sich trefflich kommentieren: These, Argumente, Schlussfolgerung. Für alles andere gibt es den Essay.“

Und noch eine letzte Definition:

„Der Essay (der oder das; französisch essayer = versuchen) ist ein nicht zu umfangreicher, stilistisch anspruchsvoller Prosatext zu einem beliebigen Thema. Es handelt sich dabei um keine fest umrissene Textsorte, sondern vielmehr um eine Darstellungsform, die ein Thema frei, assoziativ und betont subjektiv-reflektierend erörtert. Dabei liefert der Essay oft keine neuen Fakten, sondern betrachtet Bekanntes aus einer anderen Sichtweise. Das Ziel ist hierbei nicht, den Leser von seiner Meinung zu überzeugen. Der Essay versucht vielmehr Denkanstöße zu liefern und den Leser zu Reflexionen anzuregen. Dies erreicht er, indem zumeist mehrere Lösungsmöglichkeiten und Denkansätze zu einer Problemstellung in pointierter, ironischer oder provokativer Weise erörtert werden.“

Quelle: schule-bw.de

Klingt also so, als sei ein Essay mit 250 Wörtern gar nicht zu schaffen, oder? Für einen anspruchsvollen Prosatext braucht man doch mehr als 250 Wörter. Und dann fällt mir da ein Zitat ein:

“Lieber Freund, entschuldige meinen langen Brief, für einen kurzen hatte ich keine Zeit.”

Dieses Zitat wird einigen Persönlichkeiten wie Goethe und Voltaire usw. zugesprochen, stammt aber von Blaise Pascal, wie die Zitatforschung  2017 richtig stellt.

Puh, vielleicht doch ein eher aufwändiges Unterfangen diese „Atomic Essays“?

Wie setzen wir den “Atomic Essay” um?

Im Starter-Guide von Dickie Bush nennt Autorin Jerine Nicole sieben Schritte, um ein Atomic Essay zu schreiben. Wenn du schon länger im Netz unterwegs bist, im Marketing arbeitest oder als Kommunikatorin, Journalistin oder Texterin tätig bist, dann kennst du einen Großteil dieser Schritte schon.

  1. Wähle ein bestimmtes Thema, über das du sprechen möchtest.
  2. Entscheide, für wen du schreibst.
  3. Entwerfe eine fesselnde Überschrift.
  4. Skizziere die wichtigsten Punkte der Kernaussage deines Aufsatzes.
  5. Erweitere deine Hauptaussagen.
  6. Bearbeite deinen Aufsatz so, dass er deine Leser: innen anspricht.
  7. Veröffentliche deinen Aufsatz auf einer oder mehreren Plattformen und sammle die Daten.

Besonders wichtig halte ich vor allem den ersten und zweiten Punkt. Das Thema muss klar sein und spezifisch. Der rote Faden ist essentiell, vor allem wenn du kurze Texte schreiben willst. Und natürlich die Zielgruppe: Wen will ich erreichen und ansprechen? Die Schritte drei bis sechs sind Handwerkszeug.

Und Schritt sieben, na da bin ich gespannt. Ich will hier keine Vorgaben wo das veröffentlicht werden soll. Doch ich möchte schon testen, wie es ankommt, wenn derselbe Text auf unterschiedlichen Plattformen erscheint. Meine Nummer 1 ist ganz klar: Mein Blog. Dann vielleicht Instagram und LinkedIn (je nach Thema) und ich glaube ich hab noch einen Medium und Substract Account. Vielleicht poste ich den Text auch auf Steady.

Und jetzt ist deine Mithilfe gefragt: Willst du eine Liste Tag 1 bis Tag 30 und für jeden Tag ein Thema vorgegeben haben oder willst du es dir selbst aussuchen? Antworte bitte im Kommentarfeld unter diesem Beitrag.

30-Texte-30-Tage-Schreib-Challenge: vom 31. Januar bis 29. Februar 2024

Wir starten am 31. Januar 2024 und schreiben und veröffentlichen täglich bis einschließlich 29. Februar 2024.

Die 30-Texte-30-Tage-Schreib-Challenge kurz zusammengefasst:

  • Zeitpunkt: vom 31.01. bis 29.02.2024
  • Täglich ein Text mit maximal 250 Wörtern
  • alle Plattformen sind möglich, egal ob Instagram, Blog/Website, Steady, Linkedin usw.

Tipps für deinen Text

  • Ein Thema, entweder gebe ich es vor, oder jede:r entscheidet selbst, worüber er oder sie schreiben möchte.
  • Texte eine griffige Überschrift, die zeigt für wen der Text ist, worum es geht, welchen Mehrwert der Text bietet und was der Leser erwarten kann.
  • Der Text sollte auf einen Screenshot passen.
  • Deine Leser:innen sollten ihn schnell erfassen und lesen können. Nutze am Besten die Outline-Methode, um deinen Text zu strukturieren. Du beginnst mit unsortierten Unterthemen und formulierst daraus deine Zwischenüberschriften. Und dann füllst du das Gerüst mit Text auf.
  • Wichtig ist, dass du deine Leser:innen mitnimmst und deine Geschichte mit Hintergrundinformationen verifizierst. Es muss stimmig und nachvollziehbar sein.

Willst du bei der 30-Texte-30-Tage-Schreib-Challenge dabei sein?

Einzig für diese Challenge werde ich einen Newsletter ins Leben rufen, der dir täglich eine Themenidee übersendet. Du kannst das Thema nehmen oder ein eigenes wählen, ganz wie du magst. Schön wäre es, wenn du mir Bescheid gibst, wo du deinen Text veröffentlicht hast, damit ich ihn auch lesen kann. Oder du verlinkst ihn hier. Wie du magst. Also, für den Newsletter nutze das folgende Formular. Ich freu mich, wenn du mitmachst!


Abonniere meinen Newsletter, das Text & Podcast Magazin, und erhalte alle 2 Wochen eine Mail mit Tipps und Tricks zu Text und Podcast. Du bleibst auf dem Laufenden und erhältst neue Beiträge in dein Postfach.

author avatar
Valerie Wagner Journalistin & Podcasterin
… und ich bin leidenschaftliche Podcasterin und Journalistin. Ich hoste vier Podcast-Sendungen. Zwei produziere und hoste ich selbst: Die Podcast-Reportage ist ein Interview-Podcast in dem ich mit interessanten Menschen und Experten spreche. Im Text & Podcast Podcast zeige ich dir wie du einen Podcast startest und dran bleibst. Im Format Follows Story Podcast den ich mit Heike Stiegler co-hoste, geht’s um Geschichten. Und im Die Büchestaplerinnen-Podcast spreche ich regelmäßig mit Antje Tomfohrde über Bücher. Außerdem schreibe ich journalistische Texte für Magazine und bin Mitglied im Redaktionsteam des DFJV-Podcasts.

Folge mir auf:


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert