Zuletzt aktualisiert am 10/05/2024 von Valerie Wagner
In den letzten sieben Jahren habe ich einige Hilfsmittel gesammelt, die mich bei der Podcast-Produktion unterstützen und die ich dafür benötige. Aktuell verwende ich insgesamt 19 Tools, um meine Sendungen zu produzieren. Dabei geht es um Hilfsmittel zur Ideenfindung, Recherche, Planung der Folgen, Struktur der Episoden, Kommunikation mit den Gesprächspartnern und Co-Hosts und technische Unterstützung.
Obwohl ich das erst sieben Jahre mache, sind Tools rausgefallen, die ich zwar noch in der Anfangszeit verwendet und mit der Zeit ersetzt habe. Dieser Artikel hatte den Arbeitstitel „15 Tools die mich beim Podcasten unterstützen“ zwischendurch waren es 17 und am Ende bin ich bei 19 gelandet. Sie helfen mir beim Podcasten und Bloggen. Ich nutze sie abwechselnd und nach Lust und Laune.
Wenn ich eine Idee habe, ist meine erste Anlaufstelle Google. Ist am einfachsten, ist meine Standardsuchmaschine und ich kann schon gut ablesen, wie gut die Idee ist, wer sie schon hatte und wie das Ranking dazu ist.
Bing
Dennoch finde ich auf Bing andere Suchergebnisse als auf Google. Ehrlicherweise finde ich es ganz sympathisch dass bei Bing eine Seite 2 und mehr gibt. Das unendliche Scrollen auf Google ist nicht immer so befriedigend, als aktiv auf Seite 2 zu klicken.
Answer the public
Ein Black Friday Deal brachte mich zu „answer the public“. Der ungeduldige ältere Herr, der zwischendurch durch einen jüngeren Herrn ersetzt worden war, ist nun einer einfachen Suchleiste gewichen. Und in den Tool-Kosmos von Neil Patel übergegangen. Wer answer the public noch nicht kennt: das gab es früher kostenfrei und mit besagtem Mensch, der schon beim Eingeben des Suchbegriffs ungeduldig auf die Uhr blickte und mit den Fingern trommelte. Gründer.de schreibt über das Keyword-Recherche-Tool so:
„Answer the Public ist ein Online-Tool, das Content-Erstellern, Marketern und SEO-Spezialisten dabei hilft, relevante Fragen und Suchbegriffe zu einem bestimmten Thema zu generieren.“
Und Neil Patel über sich selbst:
„Neil ist Bestsellerautor der New York Times. Das Wall Street Journal nennt ihn den Top-Influencer im Web, laut Forbes zählt er zu den Top 10 Vermarktern im Internet und das Entrepreneur Magazin sagt, er habe eins der 100 erfolgreichsten Unternehmen geründet. Noch vor seinem 30. Lebensjahr wurde er von Präsident Obama als einer der 100 wichtigsten Unternehmer anerkannt. United Nations zeichnete ihn vor seinem 35. Lebensjahr als Top-Unternehmer aus.“
Social Media
Wenn ich wissen will, worüber im Moment geredet wird, dann geh ich auf Instagram oder seit neuestem Threads. Twitter/X ist ja nicht mehr zu gebrauchen. Dort habe ich früher die Stimmung einfangen können, heute ist es dort nicht mehr schön. Auf Instagram oder Threads suche ich nach Themen oder scrolle durch meine Timeline.
Chat GPT
Ich bin fasziniert von Chat GPT, nutze aber nur die kostenlose Version. Daher stoße ich oft an Grenzen, zum Beispiel der Aktualität. Der Wissensstand der kostenlosen Version reicht nur bis Januar 2022. Das bedeutet – wie bei allem im Netz! – ich verifiziere die Informationen mit mindestens einer 2. Quelle, was sowieso zu meiner journalistischen Sorgfaltspflicht gehört. Und ich lasse keine Texte von der KI verfassen. Ich nutze Chat GPT zum Brainstormen, lasse mir eine Struktur geben oder eine Zusammenfassung eines Textes den ich geschrieben habe.
Perplexity AI
Das Tool ist eine Such- und Antwortmaschine und ähnelt einem Chatbot. Sie funktioniert wie Chat GPT, gibt aber Quellen an. Letzteres finde ich sehr nützlich und fair! Ich kann mir die Quellen genauer ansehen, was gerade das verifizieren erleichtert und vor allem laufe ich nicht Gefahr auf Desinformation hereinzufallen. Kurz: ich kann es direkt mit einem Klick prüfen. Außerdem brauche ich keine Account für Perplexity AI, was ich bequem und einfach finde.
Asana
Ich war sehr produktiv in den letzten Wochen. Asana ist also mein Gedächtnis und ich hoffe ich kann mich immer darauf verlassen, das es funktioniert. Ich nutze die Boardfunktion von Asana als Redaktionsplan. Diese Pläne hab ich für meinen wöchentlichen Newsletter „Text & Podcast Magazin“, für den täglichen Newsletter „Atomic Podcasting“ und für meine „30-Texte-30-Tage-Schreib-Challenge“ erstellt.
Mind Node
Auf das Mindmapping-Tool bin ich erst neulich aufmerksam geworden. Ich schreibe meine Artikel oft nach der Outlining-Methode. Das heißt ich formuliere erst die Zwischenüberschriften und strukturiere damit den Text. So verliere ich den roten Faden nicht. Mind Node verwende ich für einerseits für ein Brainstorming, im klassischen Sinne einer Mindmap und dann fürs Outlining. Mind Node ist für iOS, also Apple Produkte. Alternativen für Android oder Windows findest du in der Vergleichliste auf OMT „MindNode Alternativen“.
Ultraschall.fm
Puh, das hat jetzt ne Weile gedauert. Ich wollte erzählen, wie ich früher Podcasts aufgenommen habe. Mit meinem allerersten Podcast Hotel-O-Motion on Air, der noch online ist und für den ich nichts Neues mehr produziere, habe ich nur Skype genutzt. Damit konnte ich meine Interviewpartner anrufen und aufnehmen. Zwischendrin war es dann mal zencastr und zoom. Heute nutze ich nur noch Ultraschall. Das ist meine Schnittsoftware und wird zur Aufnahmesoftware für Interviews mit dem Plugin Studio Link.
„Das Open-Source-Projekt Ultraschall erweitert die kommerzielle Digital Audio Workstation (DAW) REAPER.“ – und wer dahinter steckt, kannst du hier lesen.
Studio Link
Verbindet mich mit meinen Podcastgästen. Studio Link schafft eine professionelle Audio Over IP Verbindung. Und weil sie sich nur auf Audio und nicht Video konzentriert, läuft das stabil und es können Gäste auch über Smartphones und mobil dazugeholt werden.
Speech KI [Update: seit 5. April 2024 ist das Tool nicht mehr verfügbar]
Eine meiner Errungenschaften vom Black Friday über Appsumo. Hin und wieder finde ich da super Sachen. Über Speech KI habe ich zum Beispiel mein Intro für meine neuen Sendung „Text & Podcast Podcast“ einsprechen lassen. Im ersten Anlauf hat das noch nicht so gut funktioniert und sollte auch eher ein Gag sein. Doch für gebaute Beiträge und Zitate, die nicht vom Zitatgeber eingesprochen werden können, kann so eine Speech KI durchaus herhalten – wenn das kenntlich gemacht wird! Das ist wichtig. Auch wenn man es durchaus noch hört das es eine künstliche Stimme ist, die KI wird immer besser.
Folgenden Text habe ich zum Einlesen geschrieben:
Hallo, das ist ein Text den Speech KI einspricht. Es kann durchaus nützlich sein für Zitate die eingesprochen werden. Das musst du dann kenntlich machen! Du kannst es aber auch als Sprecher oder Sprecherin für dein Intro nutzen.
Und so hört es sich an:
Das Skript kannst du im Nachhinein auch anpassen und neu generieren lassen. Es stehen über 300 Stimmen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung. Auf deutsch sind es ein paar weniger.
Seit neustem könnte ich auch meine Stimme klonen … Das finde ich ehrlicherweise recht gruselig. Wenn ich darüber nachdenke, muss ich auch daran denken, was damit passiert, wenn ich mal nicht mehr in diesem Internet unterwegs bin. Oder wie ich das in meinem digitalen Nachlass regle. Ich finde diese neuen Errungenschaften spannend, doch ethisch und moralisch schau ich da doch genauer hin.
Podsqueeze
Eine Entdeckung, ich weiß nicht mehr wo und wie. Podsqueeze macht aus meiner Folge eine Transkription, einen Blogpost (also einen Post …, kein Artikel, eine Transkription eher), einen Tweet, einen Linkedin Post, eine Zusammenfassung, eine Keywordliste und so weiter und so fort. Es macht Ton zu Text. Und ich finde das macht es recht gut.
Ich kann die mp3-Datei hochladen oder eine schon veröffentlichte Folge mit URL eintragen.
Achte bitte darauf, dass du dich rechtskonform verhältst. Ich nutze Podsqueeze und alle anderen KI-Tools für Transkripte im Moment nur für meine Stimme. Willst du ein Interview transkribieren, solltest du deinen Gesprächspartner vorher immer darüber informieren, bzw. fragen, ob das für ihn oder sie in Ordnung ist.
Aiko
Das Tool ist kostenfrei und leider nur für iOS verfügbar. Aiko hab ich auf meinem Mac aus dem App Store installiert. Es läuft lokal und wird dabei von Open AI Whisper unterstützt. Laut Anbieter, verlässt das Audiomaterial niemals das Gerät. Für dreißig Minuten Audio benötigt Aiko ungefähr zwei Stunden. Es ist sehr präszise, kann Groß- und Kleinschreibung auf Deutsch, Satzzeichen, Absätze und die Ergebnisse sind sensationell! Alternativen für Windows und Android findest du hier: Klick.
🚨 Wichtig bei allen Tools mit oder ohne künstliche Intelligenz und vor allem, wenn du ein Interview hochlädst und weitere Menschen betroffen sind, informiere deine Gesprächspartner. Wenn du unsicher bist, dann hole dir anwaltlichen Rat. Es geht mitunter um Urheberrechte, Persönlichkeitsrechte und die Datenschutzgrundverordnung. Dr. Schwenke hat einen ausführlichen Text auf seiner Website zum Thema KI Datenschutz und Dr. DSGVO schreibt über „Künstliche Intelligenz: Fakten und Missverständnisse. Datenschutz? Urheberrecht?“.
Noota
Das Tool hab ich mir als Schnäppchen bei Appsumo erstanden und in den früheren Anfängen verwendet. Mittlerweile hat es sich echt gemacht und kann gut gegen Trint und Castmagic antreten. Es ist ein Tool zur Audiotranskription. Besonders gut finde ich die Summary der Audiospur. Die ist sehr gut strukturiert und erfasst präzise worum es in der Folge geht. Da bin ich jedes Mal wieder begeistert wie genau das schon funktioniert.
Auphonic
Auphonic unterstützt mich in der Post-Produktion meiner Podcastfolgen. Es ist sehr einfach, weil ich nichts einstellen muss, sondern das Tool das selbst macht. Auphonic balanciert die Lautstärke aus und normalisiert sie. Ich nutze es oftmals zur Nachbearbeitung von „verrauschten“ Folgen bei denen ich manuell nicht mehr weiterkomme. Das Tool kann auch Transkripte erstellen und bindet Metadaten oder Kapitelmarken ein. Vieles kann ich schon in Ultraschall und bei der Aufnahme und beim Schnitt bearbeiten, den letzten Schliff mach ich hin und wieder mit Auphonic.
DeepL Write
Der Bruder vom Übersetzer DeepL ist DeepL Write. Damit prüfe ich meine Texte und schicke sie in ein Mini-Lektorat. Auch den Einstieg in diesen Text hab ich überprüfen lassen und den ein oder anderen Vorschlag angenommen.
Papyrus Autor
Papyrus Autor ist eigentlich ein Tool für Buchautoren. Ich nutze es gerne weil es direkt mit dem Dudenkorrektor arbeitet. Ich kann einstellen, ob es mir auch Stilvorschläge gibt, Synonyme oder Antonyme aufzeigt und es überprüft die Kommasetzung sowie Füllwörter. Schön, ist dass ich immer dazu lernen kann. Zum Beispiel habe ich früher meine Sätze sehr oft mit einem „Und“ gestartet. Durch die Überprüfung in den Tools, fällt es mir nun selbst auf und ich kann es gleich umschreiben.
Ich hoste zwei Sendungen mit Co-Hosts. Heike Stiegler und ich sprechen im Podcast „Format follows Story“ übers Geschichten erzählen und warum die Geschichte das Format bestimmt und nicht anders herum. Mit Antje Tomfohrde rede ich regelmäßig mit und ohne Gäste im „Die Bücherstaplerinnen Podcast“ über Bücher.
Wir organisieren uns über Whatsapp. Aufnahmetermine, Ablauf und Ideen tauschen wir über den Messenger aus. Und auch die Freigaben laufen darüber.
Signal
Ein weiterer Messenger den ich mit Menschen verwende, die kein Whatsapp haben.
Beide Messenger bieten Sprachnachrichten an und so sind schon einige gebaute Beiträge entstanden.
Welche Tools nutzt du?
Kennst du ein paar Tools, die ich vorgestellt habe? Welche nutzt du und warum? Schreibs in die Kommentarspalte!
Schreibe einen Kommentar