Kannst du auch alleine auf gute Ideen kommen? Na klar! Da quatscht zumindest niemand dazwischen und einige Kreativmethoden eignen sich in jedem Fall auch um alleine auf eine richtig gute Idee für dein Podcast-Thema zu kommen. Ich zeig dir heute drei Kreativmethoden. In der Podcast-Folge „TPP #2: Eine richtig gute Idee für dein Podcast-Thema finden“ zeigt Markus Müller dir noch ein, zwei weitere.
Mach’s wie Walt Disney!
Eine Idee zu haben und sie zu erarbeiten sind zwei paar Stiefel. Denn ein erster Einfall ist meist keine ausgegorene Idee. Vor allem wenn man alleine ist läuft man Gefahr sich zu verlaufen, weil die Idee doch wirklich so so toll ist! Da kann es hilfreich sein, einfach mal verschiedene Perspektiven einzunehmen.
- Träumer
- Realist
- Kritiker
Letzteren habe sicherlich einige zu genüge, dennoch gehört er oder sie dazu. Die Methode geht zurück auf den Filmemacher Walt Disney und heißt deshalb auch „Walt Disney Methode“.
Als Träumer darfst du alles denken und deine Idee bis zum äußersten treiben. Alles ist erlaubt, nicht ist verboten. Es gibt kein richtig oder falsch, du musst nicht über die Umsetzung nachdenken. Einfach rumspinnen und träumen! Was wäre dein Thema in einer perfekten Welt? Wenn alles egal wäre, worüber willst du podcasten?
Und dann kommt der Realist! Peng! Du begibst dich in die Perspektive des Pragmatikers, der Handlungsmöglichkeiten sucht. Wie lässt sich das ganze umsetzen? Ist das Thema schnell auserzählt oder kann ich lange darüber sprechen? Habe ich die nötigen Ressourcen das umzusetzen?
Als Kritiker suchst du nach den Stärken und Schwächen von Ideen. Was hast du vergessen? Wo solltest du noch nachbessern?
Um die Methode umzusetzen solltest du pro Rolle auch einen anderen Ort verwenden bzw. den Raum wechseln.
Die Methode geht auf Robert B. Dilts zurück, der über den berühmten Filmproduzenten und Zeichentrick-Pionier Walt Disney schrieb:
„… tatsächlich gab es drei Walts: den Träumer, den Realisten und den Spielverderber – …there were actually three different Walts: the dreamer, the realist, and the spoiler“
– Robert B. Dilts
Freewriting-Methode: Schreibs dir aus dem Leib!
Eine richtig krasse Methode, wie ich finde, ist die Freewriting-Methode. Dabei schreibst du alles auf, was dir einfällt. Ohne es zu bewerten! Und das ist das eigentlich schwierige, oder nicht. Am PC empfehlen manche, kannst du weiße Schrift auf weißem Grund einstellen, damit du das Geschriebene wirklich nicht bewertest. Zeitlich kanns du dich an die Pomodoro-Technik halten. Dabei teilst du dir eine Zeit in 25-Minuten-Abschnitte ein, pausierst 5 Minuten und machst mit weiteren 25 Minuten weiter. Mit dem ununterbrochenen Schreiben soll verhindert werden, dass du wertest und während der Schreibphase nicht den Fluss blockierst. Peter Elbow machte die Methode in den 60-iger Jahren bekannt.
„Bleiben neue Einfälle aus, werden die letzten Worte wiederholt oder der Stift wellenartig über das Papier bewegt, bis sich ein neuer Einfall einstellt.“
Mind Mapping
Mit Mindmaps und der App MindNode erstelle ich die Konzepte für meine Podcastfolgen.
Dafür lege ich mein Thema fest, das ist dann mein Arbeitstitel und manchmal auch schon der Titel der Folge oder des Textes. Entweder gehe ich von einer Fragestellung aus oder stelle eine These auf. Dann schreibe ich in die Stränge was mir als Oberbegriffe dazu einfallen. Das ist übrigens auch eine Schreibmethode: Outlining. Ich schlage also zwei Fliegen mit einer Klappe.
Wie du eine Mindmap erstellst kannst du im Artikel von Duden Learnattack nachlesen: „Mindmap erstellen: In 5 einfachen Schritten zur Mindmap“.
SCAMPER-Methode: Entwickle deine Idee(n) weiter
- S steht für Substitute
Ersetze Komponenten, Materialien und Personen - C steht für Combine
Kombiniere: vermische mit anderen Zusatzfunktionen oder Aggregaten; überschneide mit Service, integriere Funktionalität - A steht für Adapt
Ändere ab, verändere Funktion, verwende ein Teil eines anderen Elements, einer Baugruppe, eines Aggregats - M steht für Modify
Steigere oder vermindere Größe, Maßstab, verändere Gestalt, variiere Farbe, Haptik, Akustik, … - P steht für Put
„Put to another use“: Finde weitere Verwendung(en), finde anderen Zusammenhang zur Nutzung, formuliere den Anwendungsbereich um - E steht für Eliminate
Entferne Elemente, Komponenten, reduziere auf Kernfunktion, vereinfache - R steht für Reverse
Kehre um, stülpe das Innere nach außen, stelle auf den Kopf, finde eine entgegengesetzte Nutzung
Mittlerweile gibt es schon die Erweiterung „SCAMMPERR“, die um
- Magnify: Vergrößere, mache es enorm größer oder kleiner; höher; übertreibe; füge große Funktionen oder Zusatznutzen hinzu,
- und Rearrange: Stelle um, verändere die Reihenfolge, vertausche Komponenten oder Aggregate, variiere Geschwindigkeit oder Schema von Folgen
ergänzt wurde. Entwickelt hat sie Bob Eberle im Jahr 1971 als Checkliste. Sie basiert auf der Osborn-Checkliste.
Das Atelier für Ideen stellt ein Arbeitsblatt zum Download zur Verfügung.
Sechs Denkhüte von Edward De Bono
Ich liebe diese Kreativtechnik! Aber sie eignet sich leider, im Gegensatz zu den anderen Techniken nicht dazu, alleine verwendet zu werden. Dennoch wollte ich sie dir nicht vorenthalten. Prof. Dr. Marin Zec erklärt in seinem Text „Die 6 Denkhüte von De Bono“, wie die Methode funktioniert. Ich finde sie großartig für Teams!
Welche Methode wirst du nutze, um ein richtig gutes Thema für deinen Podcast zu finden? Schreibs in die Kommentare!
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