Text & Podcast

by Valerie Wagner

Drei Smartphone-Displays zeigen verschiedene Podcast-Formate: 'Die Bücherstaplerinnen' mit Valerie Wagner und Antje Tomforde, 'Content Mosaik' mit Lars Steffen und Valerie Wagner, und 'Wort, Satz, Mord!' als kommendes Format. (Bild: Valerie Wagner; canva.com)

Podcast co-hosten: Wie ich drei verschiedene Formate mit Partner:innen erfolgreich führe

Vom Solo-Podcast zu drei Co-Host-Shows: Drei Podcasts, drei Partner:innen, drei völlig unterschiedliche Dynamiken – und jede Menge Learnings. In diesem Artikel nehme ich dich mit hinter die Kulissen meiner Podcast-Welt. Du erfährst, wie meine Co-Host-Formate entstanden sind, was die Zusammenarbeit herausfordernd, aber bereichernd macht und warum ich heute lieber gemeinsam als allein podcaste. Egal, ob du deinen ersten Podcast planst oder schon am Co-Hosting denkst: Hier bekommst du ehrliche Einblicke, praktische Tipps und konkrete Beispiele aus dem Podcast-Alltag.

Mein Weg vom Solo-Creator zu drei Co-Host-Formaten

Nach den ersten neun Monaten mit eigener Website und Blog wurde mir im Sommer 2017 langsam langweilig. Niemand hatte auf meinen Blog Hotel-O-Motion gewartet, und so war die Resonanz auf die Blogartikel gering. Ich wollte mich über digitales Hotelmanagement mit anderen Hotelmenschen, Gastgeber:innen und Expert:innen unterhalten. Schnell kam ich auf die Idee, einen Podcast zu starten. Meine ersten Folgen schnitt ich mit iMovie und hostete sie über SoundCloud. Die ersten Interviews nahm ich remote über Skype (R. I. P.) auf. Die Tonqualität war grottig. Aber hey, es war der erste deutschsprachige Hotelpodcast im DACH-Raum, von einer Frau gehostet.

Meine Lernkurve war steil. Nicht mal ein Jahr später, 2018, stellte ich den Podcast auf Selbsthosting um. Das heißt, ich nutze weder letscast, podigee noch Podcaster.de oder sonst einen Hoster, sondern alles läuft komplett über meine WordPress-Instanz. In dieser Podcast-Folge habe ich darüber gesprochen. Zeitgleich legte ich mir eine Aufnahme– und Schnittsoftware zu. Anders als bei anderen fancy Softwares gibt es hier (noch) keine Videooption. Ultraschall.fm mit Studiolink für Remote-Aufnahmen fühlt sich an wie ein Telefongespräch. Das hat kaum Nachteile und viele Vorteile. Das Praktische daran: Ich kann die Tonspuren direkt im Tool aufnehmen und nahtlos mit der Produktion und dem Schnitt starten.

Mit dem Interview-Podcast Hotel-O-Motion on air startete ich im November 2017. Bis 2022 veröffentlichte ich Gespräche mit Hoteliers und Expert:innen. In der Rückschau betrachtet, war Hotel-O-Motion mit Blog und Podcast eine Marke. Denn bis heute werde ich damit in Verbindung gebracht, obwohl ich 2022 meine Ausrichtung umgestellt habe und mit Die Podcast Reportage angefangen habe.

Nach meiner thematischen Neuausrichtung 2022 sollte Die Podcast Reportage zunächst meine Recherchen begleiten. Das war als One Woman Show aber nicht leistbar, weshalb es ein Interview-Podcast ist. 2023 kam dann Text und Podcast hinzu, indem ich in der ersten Staffel ans Podcasten heranführe. Die zweite Staffel ist in Planung und darin will ich mich mit fortgeschrittenem Podcasting beschäftigen.

Der erste Partner- oder Co-Host-Podcast war Format Follows Story, den ich zusammen mit Heike Stiegler (im Netz bekannt als Mrs. Mobile) bis Ende 2024 gehostet habe. In über zwanzig Folgen sprachen wir darüber, warum die Geschichte das Format bestimmt.

2023 starteten Antje Tomfohrde und ich den Die Bücherstaplerinnen Podcast, in dem wir, Überraschung, über Bücher sprechen. Wir lesen im Buddy-Read, führen Interviews mit anderen Leseliebhaber:innen oder mit Autor:innen zu ihren Werken.

Seit März 2025 hoste ich den Podcast Content Mosaik – jeder Inhalt zählt mit Lars Stetten. Darin sprechen wir ganzheitlich über das Thema Content Marketing.

Aktuell plane ich eine weitere Sendung übers Krimi- und Thriller-Schreiben mit Simone Dark. Unser Podcast Wort, Satz, Mord! steht fast in den Startlöchern.

Warum ich gerne mit Partner:innen podcaste

Es ist ein einsames Geschäft als Solopodcasterin. Es gibt Tage, an denen die Ideen nur so sprudeln, und solche, an denen nichts geht. Der Austausch mit meinen Podcast-Partner:innen hilft mir dabei eine anderen Blickwinkel einzunehmen. Und ich helfe ihnen dabei, einen anderen Blick zu erhalten. Man lernt voneinander und motiviert sich gegenseitig. Das finde ich gut. Jede:r bringt die eigene Persönlichkeit und Tonalität in die Sendung.

Als Solopodcasterin muss ich meine Interviewpartner:innen suchen, ich mache alles selbst vom Schnitt bis zur Veröffentlichung, das Skript mit dem roten Faden, das Texten der Folgenbeschreibung, die Vorbereitung für die Social-Media-Beiträge, das Bewerben der Folgen. Zu zweit ist das einfacher, weil man sich die Aufgaben teilt.

Podcast co-hosten: Meine drei Sendungen, die ich mit Partner:innen hoste

Die Bücherstaplerinnen: Literatur und Lesekultur

Seit Februar 2023 spreche ich monatlich mit Buchbloggerin Antje Tomfohrde übers Lesen. Regelmäßig laden wir Autor:innen ein und sprechen über ihre Werke. Im Podcast Die Bücherstaplerinnen sprechen Antje Tomfohrde, Social Media Managerin und Buchbloggerin, und ich über unsere gemeinsame Leidenschaft: Bücher. Entstanden ist die Idee zu diesem Podcast, als Antje in meiner Sendung Die Podcast-Reportage über Rezensionen sprach – daraus entwickelte sich ein reger Austausch über Literatur, der nun in diesem gemeinsamen Podcast zusammenkommt.

Wir besprechen Bücher, die wir gelesen haben, oft mit unterschiedlichen Meinungen oder stellen jeweils ein eigenes Buch vor. Genregrenzen gibt es dabei kaum, was für eine große Vielfalt sorgt. Wir laden regelmäßig Gäste ein, um gemeinsam über Bücher, das Lesen und die berühmten Bücherstapel zu sprechen.

Antje Tomfohrde ist leidenschaftliche Leserin, Buchliebhaberin und Bloggerin. Auf ihrem Blog Das Buchzuhause schreibt sie über Bücher, Nachhaltigkeit, die Klimakrise sowie Themen, die sie persönlich interessieren. Sie arbeitet im Kommunikationsbereich, liest meist parallel ein Fachbuch zum digitalen Marketing und einen Roman oder ein Sachbuch. Ihre Sachbuch-Schwerpunkte liegen auf Klima, Introversion, Ernährung und gesellschaftlich relevanten Themen; Kochbücher, Reisen, Fantasy und Science-Fiction haben eigene Kategorien. Krimis, Thriller oder kitschige Liebesromane sind weniger ihr Fall dagegen begeistert sie sich für sprachlich feine Gegenwartsliteratur. Antje beschreibt sich als wortverliebt und sammelt Bücher wie andere Schuhe. Der Austausch mit Leser:innen ist ihr wichtig – ob im Blog oder auf Social Media.

Content Mosaik: Business und Marketing

Mit Lars Stetten von rundumsichtbar.de spreche ich wöchentlich über Contentmarketing. Wir betrachten alles rund um Content ganzheitlich und nehmen Kurzfolgen als Content Snacks auf, in denen wir auf aktuelle Ereignisse reagieren können.

Content Mosaik – jeder Inhalt zählt, ist der Podcast für alle, die ihre Inhalte strategisch nutzen und clever verwerten wollen. Wir zeigen dir, wie Blog, Website, Podcast und Social Media nicht als einzelne Bausteine existieren, sondern sich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen – ohne großes Budget oder Marketingabteilung.

Ob Solopreneur, Unternehmen oder Content Creator – wir helfen dir, Content nicht nur zu erstellen, sondern ihn strategisch einzusetzen, wiederzuverwerten und das Maximum herauszuholen. Kein Tech-Talk, kein Marketing-Buzzword-Bingo – dafür praxisnahe Einblicke, umsetzbare Tipps und neue Perspektiven.

Du bekommst:

  • Konkrete Tipps zu Content Strategie, SEO, Podcast Marketing, Content Distribution
  • Kreative Ideen, um dich zu präsentieren
  • Smarte Content Strategien, um Zeit und Geld zu sparen
  • Praxisnahe Einblicke von Experten
  • Und hoffentlich Spaß und hilfreiche Erkenntnisse beim Hören

Du willst sichtbar sein, aber hast keine Zeit für endlose Social-Media-Postings? Dein Blog bringt keine Kunden, und dein Podcast versendet sich im Nirgendwo? Du weißt, dass Marketing wichtig ist, aber dir fehlt eine klare Strategie, um ohne großes Team oder riesiges Budget Ergebnisse zu erzielen? Dann bist du hier richtig!

Lars Stetten ist langjähriger Berater für SEO und Content Marketing. Audio ist seine Leidenschaft und er berät zu Podcast SEO. Als einziger blinder Suchmaschinenoptimierer hat er über 15 Jahre Erfahrung. Er ist zertifizierter Individualcoach. In seiner Freizeit spielt er bei nationalen und internationalen Blindentennis-Turnieren und in der Blindenfußball-Bundesliga. Du findest ihn auf www. rundumsichtbar.de und auf LinkedIn unter Lars Stetten.

Wort, Satz, Mord! : Kreatives Schreiben

Der Krimi-Podcast von Südbaden nach Südtirol. Mit Simone Dark baue ich eine neue Sendung auf. Es geht ums Schreiben und konkret um Thriller und Krimis.

Wie entsteht ein guter Mord auf dem Papier? Was macht eine Ermittlerfigur glaubwürdig? Und wie viel Nervenkitzel verträgt ein Plot? Wie gehe ich mit der Herausforderung „Krimi-Business“ um?

In Wort, Satz, Mord! sprechen wir über das Schreiben von Krimis und Thrillern – von der ersten Idee bis zur letzten Leiche. Authentisch, ehrlich und mit einer Prise schwarzem Humor geben wir Einblicke in das Leben als Autorin zwischen Plot-Twists, Schreibblockaden und Recherchen zu Giftmischungen.

Ob du selbst schreibst, gern spannungsgeladene Geschichten liest oder wissen willst, warum Täter:innen oft die spannendsten Figuren sind – hier bist du richtig. Wort für Wort, Satz für Satz – bis zum Mord.

Simone Dark ist Übersetzerin und Schriftstellerin mit Schwerpunkt auf Thriller und Regionalkrimis. Aufgewachsen in Breisach am Rhein, begann sie mit 14 Jahren Kurzgeschichten zu schreiben. Nach einem Übersetzerstudium für Italienisch und Französisch an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zog sie 2009 nach Südtirol, wo sie heute lebt. 2013 startete sie ihre schriftstellerische Laufbahn. Ihren ersten Regionalthriller Kaltes Weiß veröffentlichte sie 2019 beim Athesia-Tappeiner-Verlag. 2022 folgten u. a. Verspieltes Glück zur ARD-Reihe Der Bozen-Krimi sowie zwei weitere Romane rund um Kommissar Filippo Magnabosco bei Edition Raetia.

Co-Hosting wächst und braucht Zeit

Ich bin in ein paar Foren unterwegs, in denen hin und wieder nach Podcastpartnern gesucht wird. Irgendjemand hat eine Idee oder nicht und sucht eine:n Podcastpartner:in. Die Anfragen sind so formuliert, als ob man direkt loslegen könnte und die erste Folge schon fast im Kasten ist. Keine dieser Anfragen endete bisher in einer gemeinsamen Sendung – zumindest habe ich das nicht mitbekommen.

Denn Co-Hosting entsteht nicht unter Unbekannten. Alle meine Partner:innen kannte ich vorher und die Verbindung hat sich über einen Zeitraum entwickelt. Der war mal länger und mal kürzer, aber es war immer eine Anbahnung und nichts Spontanes.

Ich hatte Antje zu mir in die Podcast-Reportage eingeladen, um über Buchkritiken zu sprechen. Schon im Vorgespräch und auch nach der Aufnahme haben wir mit dem Gedanken gespielt und nach und nach ist die Idee zu einem gemeinsamen Bücherpodcast entstanden.

Lars Stetten war ebenfalls bei mir zu Gast im Podcast und wir haben über Suchmaschinenoptimierung geredet. Im August 2024 haben wir uns persönlich auf meinem Podcamp kennengelernt. Und im Dezember hat er mich gefragt, ob ich mir einen Podcast mit ihm vorstellen könnte und Lust hätte, etwas über Content Marketing zu machen.

Im März 2025 war ich auf einer Lesung von Simone Dark in der Schopfheimer Stadtbibliothek. Davor führte ich mit ihr ein Interview, einerseits für die Lokalzeitung, andererseits für meine Prüfung zur Kulturjournalistin. Wir haben unsere Nummern ausgetauscht und blieben in Kontakt. Ich habe mich wegen des Interviews gemeldet, das ich als gebauten Beitrag veröffentlichen wollte (und mittlerweile habe). Irgendwann haben wir geteamst und dann stand die Frage im Raum: Sollten wir einen Podcast übers Krimi- und Thriller-Schreiben starten?

Podcast Co-Hosting: Themen entwickeln sich, das Wichtigste ist, dass die Chemie stimmt

Ich hätte niemals mit irgendjemandem einen Co-Host-Podcast gestartet. Ich würde auch nie in einem Forum einen Aufruf starten für einen Co-Host-Podcast. Für Interviewpartner mit gewisser Expertise, ja klar, aber nicht für eine dauerhafte Podcastsendung. Das ist schon intim. Selbst wenn es im Business-Kontext stattfindet, man kommt sich näher, lernt den anderen mit allen Ecken und Kanten kennen. Genau deshalb muss die Chemie stimmen, die Charaktere müssen überwiegend matchen, sonst geht es früher oder später auseinander.

Die Chemie bestimmt darüber, wie sich der Podcast anhört. Ist es ein fließendes Gespräch oder muss man sich doch sehr ans Skript halten, weil inhaltlich kein Flow zustande kommt? Dann gibt es noch die Ähs und Ähms, meganervig im Schnitt. Und das hat oft mit Atmung zu tun.

Ich habe allen meinen Podcast-Co-Hosts geraten, ein Sprechtraining zu machen. Da lernt man, wie man atmet beim Sprechen, welche Aufwärmübungen für die Stimme gut sind und welche Lebensmittel man kurz vor dem Sprecheinsatz besser vermeiden sollte. Ich habe das mit Antje Langnickel von Stimme Nürnberg gemacht.

Denn man darf diese Ähms und Ähs nicht unterschätzen, plötzlich ist die Folge voll davon, weil es beiden Co-Hosts so geht. Man spiegelt sich.

Ein gemeinsames Thema, über das beide gerne sprechen, ist wichtig. Auch das beeinflusst den Flow aber eben erst im zweiten Schritt. Wenn man sich sympathisch findet und versteht und in dieselbe Richtung will (mehr zu den Zielen später), dann steht einer langlebigen Podcast-Partnerschaft nichts im Weg.

Drei Formate, drei Vorbereitungsarten

Das erste Co-Hosting mit Heike Stiegler – den Format Follows Story Podcast habe ich nicht aufgeführt, weil wir den im Dezember 2024 eingestellt haben – startete spontan. Wir hatten das Thema Storytelling und warum die Geschichte das Format (Audio, Text, Video) bestimmt und nicht das Format, die Geschichte, Format follows Story eben. Das war unser Leitfaden. Wir hatten einige Themen für die Folgen zusammengeschrieben und sind dann gestartet. Heike ist eine erfahrene Podcasterin, deshalb konnten wir uns von Anfang an auf den Inhalt fokussieren.

Die Bücherstaplerinnen Podcast

Beim Die Bücherstaplerinnen Podcast sind wir mit der Challenge #12für2023 gestartet und haben bei der Instagram-Challenge mitgemacht. Antje ist routinierte Leserin und liest unfassbar viel. Ich dagegen bin nicht (mehr) ganz so routiniert, zumindest am Anfang unserer Podcast-Partnerschaft war ich das nicht und habe mich schnell wieder von der Challenge verabschiedet. Doch ich finde, dieser Unterschied macht unseren Podcast aus. Im ersten Jahr haben wir geschaut, wohin uns das alles führt.

Für 2024 hatten wir dann einen groben Plan und konnten erstmals unsere Zielgruppe analysieren. Der Einfachheit halber hosten wir auf Spotify. Ja, mein Podcaster-Herz blutet, ich wäre lieber bei einem Hoster, aber es war damals (und heute) eine kostenfreie Lösung. Zudem ist Spotify for creators recht bedienerfreundlich und jeder findet sich schnell damit zurecht. Wir haben unsere Zielgruppe analysiert und fanden heraus, welche Folgen bei unseren Hörer:innen gut ankommen.

Ende 2024 haben wir dann unser erstes Strategie-Meeting geführt und Einiges festgelegt:

  • Unsere quantitativen Ziele für den Podcast, z. B. X Downloads pro Folge, mindestens X Folgen im Jahr, X Follower auf Spotify (Die Bücherstaplerinnen Podcast kannst du auf anderen Podcatchern hören, das war ein Ziel, das wir uns gesetzt haben).
  • Qualitative Ziele haben wir ebenfalls festgelegt: Durchschnittliche Bewertung von X Sternen, Interaktion mit der Hörerschaft, Kommentare unter den Folgen.
  • Wir haben unsere Zielgruppe besser kennengelernt.
  • Und Themenschwerpunkte für 2025 gesetzt.
  • Außerdem haben wir den Redaktionsplan 2025 befüllt.

Die Folgen mit Interviewpartnern bereiten wir ein paar Tage vorher vor. Wir überlegen uns jede für sich und dann gemeinsam die Fragen und bringen sie in einen Ablauf.

Da ich für die Produktion und den Schnitt zuständig bin, haben wir festgelegt, dass der Titel nach Ende der Aufnahme steht. Das klappt mal mehr, mal weniger, ist aber wichtig für die Metadaten, die bei mp3-Dateien mitgesendet werden und von den Podcatchern ausgelesen werden. Mehr dazu im Blog von podcaster.de „ID3-Tags für Podcasts: Warum sie relevant sind„. Da die Audiodatei im Grunde überall heruntergeladen werden kann, ist es wichtig, die Metadaten zu füllen und Antje und mich als Urheber einzutragen.

Bei den Einzelfolgen gehen wir ähnlich vor und schreiben grob den Ablauf auf. Außerdem haben wir seit August 2024 einen Newsletter. Den versende ich immer am Freitag nach der letzten Folge. Wir veröffentlichen einmal im Monat immer am zweiten Montag. Das haben wir vorher festgelegt.

Im Newsletter schreiben wir über drei Themen. Das erste Thema ist die neueste Podcastfolge. Das Zweite sind unsere Leseempfehlungen (oder die des Gastes) und das Dritte ist „Das dritte Thema“. Darin widme ich mich aktuellen Geschehnissen der Buchbranche oder gebe Veranstaltungstipps. Hier gehts zu unserer Steady-Seite.

Antje und ich haben uns die Arbeit aufgeteilt. Sie macht die Texte für die Folgenbeschreibung, erstellt die Grafiken für alle Kanäle (Podcast-Cover, Instagram und Newsletter) und pflegt unseren Instagramkanal.

Ich kümmere mich um die Aufnahme und die Nachbearbeitung unseres Podcasts. Dazu gehören Schnitt, Tonqualität, Metadaten, Kapitelmarken und Shownotes. Anschließend lade ich die neue Folge auf Spotify hoch. Außerdem schreibe ich den monatlichen Newsletter. Antje und ich betreiben den Podcast Die Bücherstaplerinnen nebenbei.

Wir verdienen mit dem Podcast nichts. Zwar erhalten wir hin und wieder Rezensionsexemplare, aber das gleicht die Arbeit bei Weitem nicht aus. Es ist mehr als ein Hobby-Projekt. Ein Projekt hat einen Anfang und ein Ende – wir hingegen wollen weiterhin über Bücher sprechen und Autor:innen einladen.

Das Wort „Hobby“ verwässert die viele Arbeit und Leidenschaft, die wir in den Podcast stecken, und führt dazu, dass andere ihn als bloßes Hobby abtun und die Ernsthaftigkeit dahinter nicht erkennen. Wir haben den Anspruch, den Podcast weiterzuentwickeln. Dabei wachsen wir und lernen ständig dazu.

Durch den Bücherpodcast lese ich wieder regelmäßiger und sogar parallel, was ich mir eine Zeit lang verboten hatte – total bescheuert. Unsere unterschiedlichen Geschmäcker bei Büchern sorgen dafür, dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt – und wir eine breite Zielgruppe erreichen können. Und wichtig: Wir bleiben dran! Regelmäßigkeit ist für die Hörer:innen wichtig.

Podcast-Cover von Die Bücherstaplerinnen mit Valerie Wagner und Antje Tomfohrde, Text 'Der Podcast über Bücher für alle die gerne lesen und stapeln'. Titel "Die Bücherstaplerinnen Podcast" ist im bunten Schriftzug, rechts unten befindet sich ein rundes Bild von Valerie und Antje. Die rechte untere Ecke ist rosa eingefärbt.

Content Mosaik – Jeder Inhalt zählt

Lars und ich haben im November 2024 mit der Vorbereitung für die Sendung begonnen und im März 2025 ging unsere erste Glossarfolge online. Die Glossarfolgen haben wir jeden dritten Tag veröffentlicht, da es beim Podcast-Start wichtig ist, gleich mehrere Folgen kurz hintereinander zu veröffentlichen, damit Spotify, Apple Podcast & Co. merken: „Ui, da gibts was Neues“.

Warum wir uns fünf Monate Zeit genommen haben? Es gab viel zu klären. Lars nutzt den Podcast unter anderem für seine Selbstständigkeit und da gehört es dazu, die Sendung strukturiert aufzusetzen.

Dafür haben wir die Zeit genutzt:

  • Wir haben einen passenden Namen für die Sendung gefunden.
  • Wir haben eine Grafikerin für das Cover beauftragt.
  • Wir haben einen Hoster ausgewählt.
  • Wir haben den Veröffentlichungstag und die Frequenz festgelegt.
  • Wir haben mehrere Probeaufnahmen gemacht, um zu testen, wie barrierefrei das Tool Studiolink ist und ob wir es auf Dauer nutzen können.
  • Wir haben unsere Ziele vereinbart und formuliert.
  • Wir haben unser Versprechen an unser Publikum ausgearbeitet.
  • Wir haben mehrere Themen gesammelt, geclustert und einen Redaktionsplan gefüllt.
  • Wir haben unsere Wunschgäste notiert.
  • Wir haben verschiedene Formate für die Folgen festgelegt: Duo-Folgen, Content Snacks und Interviewfolgen.
  • Wir haben uns eine Struktur für die verschiedenen Podcastfolgen überlegt.
  • Wir haben feste Rubriken entwickelt: Die Content Crime Files, Das Content Fundstück der Woche und Das Content Mosaik Quiz.
  • Wir haben Musik und Jingles ausgesucht.
  • Wir haben ein festes Intro und einen Störer aufgenommen.
  • Wir haben die ersten 10 Glossarfolgen aufgenommen.
  • Wir haben die ersten 5 Duofolgen aufgenommen.
  • Wir haben überlegt, wie wir barrierefrei zusammenarbeiten können.

Ich übernehme die Produktion und schreibe die Texte für die Folgenbeschreibung. Außerdem produziere ich die Audiogramme, damit Lars dann das gesamte Marketing übernehmen kann. Für die Folgeninhalte halten wir uns an den Redaktionsplan, wofür wir Numbers nutzen, weil es barrierefreier ist. Lars erstellt die Struktur für die Folgen in Pages, die ich ergänze, und dann nehmen wir auf. Meistens nehmen wir zwei bis drei Folgen in einem Rutsch auf, denn wir veröffentlichen einmal pro Woche.

Wort, Satz, Mord!

Mein neuester Podcast Wort, Satz, Mord! wird im August 2025 erscheinen. Darin geht es um das Schreiben von Krimis und Thrillern. Ich habe mich mit der Krimi-Autorin Simone Dark zusammengetan und wir hatten Lust, einen Podcast zu diesem Thema zu starten. Seit Mitte Mai planen wir und haben schon:

  • Das Intro aufgenommen.
  • Den Trailer aufgenommen.
  • Musik und Jingle ausgewählt.
  • Themenideen für über 20 Folgen aufgeschrieben.
  • Uns auf die ersten 10 Folgen geeinigt.
  • Fast einen Sponsoringpartner gewonnen.
  • Die Struktur für die Folgen festgelegt.
  • Die Länge festgelegt, maximal 45 Minuten, lieber 30 Minuten.
  • Die Frequenz festgelegt: am Anfang fast täglich, dann monatlich.
  • Feste Rubriken in den Podcast eingebaut: Das Wort und Der Satz.

Den Namen hatten wir schnell gefunden. Ich hatte „Crime and Shine“ vorgeschlagen und dann kam Simone mit Wort, Satz, Mord! um die Ecke.

Fazit: Warum du eine Podcast co-hosten sollest

Gute Zusammenarbeit braucht Zeit, Vertrauen und gemeinsame Ziele. Drei Formate, drei Partner:innen, drei unterschiedliche Dynamiken und doch ein roter Faden: echtes Interesse am Thema, Lust auf Austausch und das Verständnis dafür, dass Podcasten weit mehr ist als nur Aufnehmen und Veröffentlichen.

Co-Hosting funktioniert nicht per Zufall oder Casting-Aufruf, sondern entsteht durch gewachsene Beziehungen und ein gemeinsames Verständnis dafür, wie Inhalte klingen und wirken sollen. Es ist Arbeit, oft unsichtbar, manchmal unterschätzt, aber sie lohnt sich. Denn gemeinsam zu podcasten bringt nicht nur Entlastung, sondern auch neue Perspektiven, mehr Tiefe und vor allem: mehr Spaß.

Erzähl mal: Hast du einen Podcast? Hostest du alleine oder zu zweit, dritt, viert? Oder willst du mit dem podcasten starten? Erzähls mir in den Kommentaren!

Weiterführende Links zum Lesen und Hören

TPP #3: Wie dein Podcast mit dem RSS-Feed ins Netz kommt

TPP #6: Was du für eine stabile Podcast-Stimme tun kannst

[Buchrezension] Podcasting: Schritt für Schritt zum eigenen Podcast

Vom Radio zu Spotify: Eine Geschichte vom Hörfunk zum Podcast – Teil 1

Die Zukunft des Podcastens mit KI und menschlicher Stimme – Teil 2

Wie du deinen Podcast mit dem RSS-Feed ins Netz bringst

Podcamps, Podcast Events & Podcast Konferenzen in Deutschland, Schweiz und Österreich

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